Die Paradoxie der Veränderung sagt: Erst wenn wir das sind, was wir sind, geschieht Veränderung von alleine. Veränderung kann nicht gemacht werden. Es ist ein Prozess, der aus dem Inneren kommt. A. Beisser, Gestalttherapeut |
Warum wir nicht einfach losgehen und uns verändern können: In jedem Veränderungsprozess zeigen sich zwei grundsätzliche und entgegengesetzte Kräfte. Eine Kraft, die vorwärts strebt und mit einer tiefen Sehnsucht verbunden ist und eine bremsende Kraft, die zweifelt, verneint, abschwächt. Dieser Persönlichkeitsanteil sorgt dafür, dass wir die gewohnte Sicherheit nicht aufgeben. Solange dieser Konflikt nicht gelöst ist, bleiben wir in alten Verhaltensmustern hängen.
Im Workshop beschäftigen wir uns entlang der Grenze zum Unbewussten mit den inneren Prozessen, die nötig sind um Veränderungen zu ermöglichen. Wir gehen auf die Spur auf welche Art innere Täterfiguren wie Scham, Ängste, Zweifel, Neid, Antreiber usw. wirken und wie wir förderliche Strategien entwickeln können, um schlussendlich mit der Essenz dieser Kräfte Veränderungsprozesse einzuleiten, zu unterstützen und längerfristig zu begleiten.
Anhand von theoretischen Inputs und praktischen Übungen können die Teilnehmenden ihre eigenen Veränderungsprozesse bearbeiten. Wir arbeiten mit körperorientierten Gestaltprozessen, systemischen Aufstellungen, Traumaarbeit, Träumen und Trancereisen in Einzelsettings und Kleingruppen.
Datum:
Einführungsabend
Freitag 6. März 2020
18.30 bis 21.00 Uhr
Seminar
Samstag 7. März 2020
09.30 bis 17.30 Uhr
Sonntag 8. März 2020
09.30 bis 16.30 Uhr
je 1.5 Std. Mittagspause
Kosten
Einführungsabend CHF 35
Der Einführungsabend kann unabhängig vom Seminar besucht werden.
Seminar: CHF 345 bei Anmeldung und Zahlung bis 14 Tage vorher, später CHF 395
Voraussetzung: Das Seminar ist für alle offen, ob prozesserfahren oder nicht. Es ist eine therapeutische Arbeit. Es sind keine Grundkenntnisse in der Gestaltarbeit oder Gestalttherapie erforderlich. Die Teilnahme am Einführungsabend ist für das Seminar nicht zwingend, jedoch sehr hilfreich.
Ort: Pavillon Wildbach, Wildbachstr. 34, Winterthur
Die Paradoxie der Veränderung besagt, dass Veränderung geschieht, wenn wir das werden, was wir sind. Das heisst, dass wir genau dieser Mensch werden, den wir unter allen Umständen vermeiden wollen z. B. ängstlich, mutlos, zögernd, zweifelnd, ärgerlich usw. Warum Veränderungen ohne diesen Prozess nicht wirklich funktioniert, liegt daran, dass der Ort im Gehirn, an dem der Entscheid gefällt wird, im Verstand liegt (Frontalkortex). Dieser Teil ist zuständig für das rationale Denken und den Willen.
Unsere Widerstände hingegen sind in den tieferen und weitaus älteren Regionen des Gehirns angelegt (Amygdala, lymbisches System, Hypocampus u.a.) Dort entstehen die unmittelbaren Körperreaktionen wie Atmung und Herzschlag und Reaktionen wie Kampf, Flucht, Erstarren oder Fragmentierung begleitet mit den entsprechenden Gefühlen wie Wut, Angst, Scham usw. Das sind die Momente, in denen der Frontalkortex quasi entführt wird (Bottom up hijacking) und uns dazu führt, dass wir Dinge tun, die wir eigentlich nicht wollen. Im Kern geht es primär um die Sicherheit des Systems.
Um den automatisch ablaufenden Reaktionen und den bestimmenden inneren Anteilen auf die Spur zu kommen, sind wir herausgefordert mit Bewusstheit, Langsamkeit und einem forschendem Geist unser Verhalten anzuschauen. Paradoxerweise geschieht Veränderung durch das erhöhte Gewahrsein dessen was ist. Das heisst wir schaffen Gelegenheit zu untersuchen, was wir erleben, was wir tun, wie wir handeln, welche Gefühle und Empfindungen da sind und suchen nach Ausdruck. Indem wir uns mehr und mehr einlassen auf das was ist und im besten Fall zu diesen Figuren werden, können wir unsere Reise fortsetzen.