der kostenlose Minikurs

Durch und durch echt - Modul 2

Mit sich selbst in Beziehung sein

Herzlich willkommen zum zweiten Modul des Minikurses.

 


Um was geht es?

 

In diesem Modul geht es darum, eine unterstützende innere Figur zu finden, die dir hilft, anders mit "schwierigen" Situationen umzugehen. Dazu gehen wir mit einer körperliche, auditive Übung auf die Suche. Wir verwenden die Methode der «aktiven Imagination» und kombinieren sie mit Bewegung. Dadurch werden verschiedene Zentren im Gehirn zu neuen Verknüpfungen (Synapsen) angeregt. Dein Gehirn macht also ungewohnte neurologische Erfahrungen. Dies machen wir uns zu Nutze, indem wir daraus eine innere Gestalt (Figur) entstehen lassen. Diese Figur entspringt einem unbewussteren Teil deiner Persönlichkeit. Sei also nicht überrascht, wenn es sich ungewohnt anfühlen sollte.


Schritt 3: Fantasiereise

Dauer: Übung 30 Minuten – danach erforschen 1 bis 4 Tage

 

Einführung

Im Modul 1 hast du eine Situation, in der du dich für deinen Geschmack zu wenig echt gezeigt hast, erforscht und deine Gefühle von damals notiert. Dies ist der Ausgangspunkt für unsere weitere Reise und jetzt geht es einen Schritt weiter.

 

Oft gehen wir davon aus, dass wir über Nachdenken dazu kommen, etwas Anderes oder etwas Neues zu tun oder in eine Handlung zu kommen. Im Laufe des Lebens entwickeln wir ganz bestimmte Strategien, um eine Situation erfolgreich zu meistern. Die Tatsache, dass du mit deiner Ausgangssituation nicht zufrieden bist (sonst wärst du nicht hier), zeigt, dass deine bisherigen Lösungsansätze dich nicht zu dem führen, wohin du eigentlich willst. Es braucht einen anderen Weg, um zu deinem Ziel zu kommen - einen anderen Kanal, um Zugang zu finden, zu dem was dich unterstützt. Damit du dein Problem im Aussen lösen kannst, brauchst du eine neue oder andere innere Haltung.

 

«Es sind nicht die äusseren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äussern". Wilma Thomalla

 


Das brauchst du dazu:

Du brauchst etwa zwei Quadratmeter freie Fläche, nach Bedarf eine Augenbinde und Zeit, in der du nicht gestört wirst und natürlich Schreibmaterial.

 

Wie es geht:

In dieser Übung gehst du auf eine innere Reise. Das heisst, es ist eine Arbeit mit deiner Vorstellungskraft, mit deiner Fantasie und gleichzeitig mit deinem Körper. C.G. Jung nannte diese Arbeit «aktive Imagination». Hier erweitern wir dies noch mit der Kinästhesie, also mit Bewegung. Das heisst zuerst tauchen Informationen in Form von visualisierten Bildern auf, die dann in Bewegung überführt werden. Wenn es in der Erzählung heisst: "Du streckst deine Hand aus", dann tu das auch tatsächlich. Das kreiert in deinen neurologischen Zentren neue Verknüpfungen und damit ein tieferes Erleben.

 

Die Fantasiereise ist mit Musik hinterlegt. Lass dich von der Musik führen UND von meiner Stimme. Du bist immer gleichzeitig auf beiden Wahrnehmungskanälen unterwegs. Einerseits bist du ganz bei dir in deiner Fantasie und in deinen Körperbewegungen und andererseits hörst du meine Stimme und die Musik.

 

Alles was du zu tun hast, ist deinen visualisierten Bildern zu vertrauen und deinem Körper die Gelegenheit geben, dass ER die Bewegungen machen kann, die ER will. Vielleicht fühlen sich die Bilder und deine Körperbewegungen merkwürdig an. Dann erlaube dir, dich komisch zu fühlen. Das ist absolut in Ordnung.

 

 

Jetzt bist du dran:

 

Lade das Arbeitsblatt für deine Notizen herunter. Starte das Audio, lege dich auf den Boden und lass dich führen. Am Ende schreib auf was du hast (körperlich, emotional, Gedanken).

 

Fantasiereise Dauer: 12 Minuten


Schritt 4: mit der Figur arbeiten

Dauer: ein paar Tage

Um was geht es?

 

Am Ende der Fantasiereise machst du dir Notizen. Schreib auf, welche Gefühle du hattest, was du gesehen hast, was du erlebt hast, wie diese Figur ausgeschaut hat, wie es dir ergangen ist. Vielleicht magst du auch eine Skizze der Figur zeichnen.

 

Diese Figur mit ihren Gefühlen ist der körperliche Ausdruck deines momentanen inneren Zustandes, wenn du ganz und gar echt bist. Im Moment besteht deine Aufgabe darin, dir zu vertrauen, dass diese Figur gerade jetzt das Richtige ist.

 

Jetzt bist du dran

 

Bevor du nun in die nächste Lektion gehen kannst, ist es wichtig, dass du mit dieser Figur etwas vertrauter wirst.

 

 

Erforsche in den nächsten Tagen, wie es dir geht, wenn du nun immer wieder mit dieser Figur in Kontakt gehst. Beobachte dich wie es sich anfühlt, wenn du in der Haltung dieser Figur unterwegs bist. Wie fühlt es sich an, wenn du in dieser Haltung redest und dich bewegst? Was ist anders? Erforsche dies während mehreren kurzen Begegnungen oder Situationen. Es geht nur ums Erforschen, also ums Beobachten.

 

Das Erforschen dieser Figur ermöglicht dir, mit einem unterstützenden Teil deiner Persönlichkeit vertrauter zu werden. Es kann gut sein, dass es dich befremdet, weil du mit einem dir unbekannten Teil von dir in Kontakt gekommen bist. Dann erlaube dir, dich mit dir fremd zu fühlen. Sich mit sich selber fremd zu fühlen ist genauso gut, wie sich mit sich selber vertraut zu fühlen.

 

 


Bevor du nun diese Figur noch mehr integrieren kannst, ist es  wichtig, dich deinen Ängsten und Schatten zuzuwenden. Es sind dies Teile deiner Persönlichkeit, die verhindern, dass du dich anders verhältst. Diesen Phänomenen gehen wir in der nächsten Lektion auf die Spur.